Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung GRÜNE JUGEND Schleswig-Holstein 09/2023 |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | TOP 9 Anträge |
Antragsteller*in: | Landesvorstand der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein (dort beschlossen am: 26.08.2023) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 26.08.2023, 11:50 |
A6: Weder im Bund noch im Land: Kein Sparen an unserer Zukunft!
Antragstext
Die Landesmitgliederversammlung der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein möge
beschließen:
In Zeiten sich überlappender und einander verstärkender Krisen ist Sparen keine
Lösung, sondern einzig und allein Krisenverstärker. Der Investitionsstau betrug
bereits vor Corona 450 Milliarden Euro. Ohne Investitionen in Klimaschutz,
Bildung, Infrastruktur, Soziales und Demokratie steht nicht nur
gesellschaftliche Zusammenhalt auf der Kippe, sondern auch unsere
Lebensgrundlagen. Gleichzeitig gibt es Steuererleichterungen für Reiche und die
schwarze Null beibehalten; die Einnahmenseite geht zurück, während die zu
bewältigenden Aufgaben mit weiterem Zögern nur größer werden und mehr Kosten
verursachen.
Im Bund setzt die Ampel unter Finanzminister Christian Lindner die schwarze Null
durch, während sie weiterhin klimaschädlichen Subventionen in Höhe von 65
Milliarden Euro aufrechterhält. Gleichzeitig wird bei zivilgesellschaftlichen
Projekten im Kampf gegen Rechts, bei der Kindergrundsicherung, beim Klimaschutz
und der Infrastruktur gespart.
Die Ampel ist als selbsternannte Fortschrittskoalition angetreten. Von einem
Aufbruch ist nur wenig zu spüren. Stattdessen versucht die FDP andauernd, Geld
von unten nach oben umzuverteilen und Reiche zu entlasten – mit Erfolg.
Dieser haushaltspolitische Sparwahnsinn muss ein Ende haben. Wir fordern:
eine Reform der Schuldenbremse, die Wahlgeschenke wie
Steuererleichterungen verhindert, aber massive Investitionen über das
Haushaltsvolumen hinaus in Klimaschutz, Bildung, Soziales,
zivilgesellschaftliche Projekte für Demokratie und die öffentliche
Infrastruktur ermöglicht.
einen konsequenten Abbau klimaschädlicher Subventionen.
ein Sondervermögen für Klimaschutz und Sicherheit in Höhe von 100
Milliarden
Entlastung der Kommunen von Altschulden wie im Koalitionsvertrag
vereinbart, um Handlungsfähigkeit der Kommunen zu stärken und
Investitionen in öffentliche Infrastruktur vor Ort zu ermöglichen
Die Einrichtung von öffentliches Investitionsgesellschaften auf
Bundesebene
Ebenso darf es keine weiteren Steuererleichterungen für Reche geben – die
Einnahmenseite öffentlicher Haushalte muss auch auf Einnahmen verweisen können,
um handlungsfähig zu bleiben. Wir fordern:
die Wiedereinführung der Vermögenssteuer
eine Erbschaftssteuer, die Erbschaften über den bestehenden Freibeträgen
deutlich stärker besteuert
Im Land ist die Situation schwierig. Im Vergleich zum Bund gibt es im Rahmen der
Schuldenbremse nur einen sehr begrenzen Handlungsspielraum, um Schulden
aufzunehmen. Gleichzeitig wird das Land vor sinkende Einnahmen durch die
Steuererleichterungen des Bundes gestellt und bekommt immer mehr finanzrelevante
Aufgaben übertragen bzw. übernimmt übernimmt finanzrelevante Aufgaben freiwillig
(z.B. die Finanzierung des Deutschlandtickets). Die Haushaltssperre hat gezeigt,
wie drastisch die Lage ist – mit der Folge, dass viele zivilgesellschaftliche
Organisationen für einige Zeit finanzielle Unsicherheiten hatten und öffentliche
Institutionen blockiert worden sind. Das darf sich nicht wiederholen.
Die Lage zum neuen Haushalt wird womöglich ziemlich prekär. Das Land muss ebenso
wie der Bund in die Zukunft investieren. Wir fordern:
Eine Reform der Schuldenbremse, die den Ländern einen größeren
Handlungsspielraum ermöglicht, um Schulden aufzunehmen.
Investitionen in Klimaschutz, Bildung, Soziales, zivilgesellschaftliche
Projekte für Demokratie über Sondervermögen
Die Einrichtung von öffentliches Investitionsgesellschaften auf
Landesebene
Der Staat muss die Möglichkeit haben, notwendige Investitionen zu tätigen, um
Menschen sozial abzusichern, um Teilhabe zu ermöglichen, um unsere Infrastruktur
und Lebensgrundlagen zu erhalten, um unsere Zukunft zu sichern.
Generationengerechtigkeit ist, wenn nicht an unserer Zukunft gespart wird und
die Probleme von heute auf die Generationen von morgen übertragen werden.
Änderungsanträge
- Ä1 (Vincent Schlotfeldt (KV Plön), Eingereicht)